„Hoffentlich wird‘s nicht so schlimm, wie‘s schon ist.“ – Karl Valentin
Zur Morphologie von Krise(n) und wie man diese behandeln kann
Eine Tagung zum Thema ‚Krise(n)‘ scheint in Zeiten wie diesen auf den ersten (und wohl auch zweiten) Blick wenig originell bis ermüdend. Zu diesem Thema ist doch schon alles gesagt, Gründe und Hintergründe sind – wenn auch wie gewohnt in widersprüchlicher Vielfältigkeit – zur Genüge erforscht und selbst die Voraussetzungen und Erfordernisse für eine zukunftsfähige Bewältigung all dieser Krisen scheinen hinreichend ausgewiesen.
Diverse ‚Transformationen‘ werden dabei & dafür als unbedingt notwendig erachtet, gleichzeitig jedoch werden nicht nur in reaktionären Kreisen Rufe nach einer (wohlverdienten) Rückkehr zur ‚Normalität‘ immer mehrstimmiger und lauter, zumal Soziologen wie Steffen Mau vielen Menschen in unserer Gegenwarts-Kultur attestiert, sie seien „veränderungserschöpft“, viele gar „veränderungsavers“.
Hinzu kommt, dass sich auch der öffentliche Diskurs in den Pluralitäten verschiedenster wie gegensätzlichster Positionen verliert und undank seiner weit verbreiteten Phrasenhaftigkeiten zusätzlich zu einer „medialen Verdrossenheit“ zu führen droht.
Die Beiträge der Tagung sollen einen differenzierteren auf die Morphologie der aktuellen Krisen und Umbrüchen in ihren verschiedenen Erscheinungsformen richten und das Potential ‚der‘ Morphologie (denn „Gestaltenlehre ist Verwandlungslehre“ [Goethe]) aufzeigen, einen Beitrag für den Umgang mit den zahlreichen anstehenden wie notwendigen Veränderungen – jenseits von wohlfeilen Absichts Erklärungen, kurzatmigen Appellen an die ‚Vernunft‘ (o.a.) oder einem Schwelgen in ‚Verboten‘ – zu entwickeln.