Professur für Sportwissenschaften (MSH)
Ausbildung
Thomas Gronwald hat von 2004 bis 2008 ein Diplomstudium im Fach Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt »Prävention, Rehabilitation und Therapie« am Institut für Sportwissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) absolviert. Drei Jahre später promovierte er dort im Arbeitsbereich »Trainingswissenschaft und Sportmedizin«. Von 2013 bis 2015 absolvierte Thomas Gronwald zudem ein berufsbegleitendes MBA-Studium mit dem Schwerpunkt »Health Care Management« und »Gesundheitsökonomie« an der Universität Bayreuth. 2021 schloss er seine Habilitation mit der »Venia Legendi« im Fach »Trainingswissenschaft« ab.
Beruflicher Werdegang
Von 2011 bis 2015 arbeitete Thomas Gronwald als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sportwissenschaft der MLU in Lehre und Forschung im Arbeitsbereich »Trainingswissenschaft und Sportmedizin«. Im Anschluss wurde er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU) angestellt und übernahm dort die Vertretung der Professur für Trainingswissenschaft und die Leitung des Bereichs Theorie und Praxis der Sportarten. Im Ehrenamt engagierte sich Thomas Gronwald mehrere Jahre als Leiter des Lehrwesens für die Aus- und Weiterbildung von Trainer:innen sowie Übungsleiter:innen des Basketballverbandes Sachsen-Anhalts (BVSA). Außerhalb der Hochschule hat er zudem Erfahrungen im Bereich der Bewegungs- und Sporttherapie von Kindern- und Jugendlichen (Asthma Bronchiale, Adipositas), Erwachsenen (Depression, Multiple Sklerose) und multimorbiden Senioren erworben. Tätigkeiten mit den Schwerpunkten Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung in Individual- und Teamsportarten und der betrieblichen Gesundheitsförderung in mittelständischen Unternehmen führte er über viele Jahre am »Institut für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung« (ILUG) durch. Seit 2016 ist er zudem unternehmerisch in der Gesundheitswirtschaft tätig und versucht mit Hilfe von patientennahen remote-Anwendungen die Digitalisierung und das Feedback über Biomarkeranalysen zu vereinfachen.
2015 wurde Thomas Gronwald an die Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS) (ehem. Hochschule für Gesundheit und Sport, Technik und Kunst) in Berlin als Professor für Trainings- und Bewegungswissenschaft berufen und war zudem als Dekan der Fakultät für Sportwissenschaft tätig. In dieser Tätigkeit hat er maßgeblich den Aufbau der Fakultät im Profil der Sportwissenschaft im Allgemeinen und der Trainingswissenschaft im Speziellen sowie die Studiengänge »Sport und angewandte Trainingswissenschaft« und »Life Coaching« als interdisziplinären Ansatz zwischen den Fachdisziplinen Psychologie, Ernährungswissenschaft und Sportwissenschaft geprägt. 2017 wurde Thomas Gronwald als Professor für Sportwissenschaft an die MSH Medical School Hamburg berufen und baute hier die Studiengänge der Sportwissenschaft auf. Aktuell übernimmt er im »Department Performance, Neuroscience, Therapy and Health« die Section-Leitung »Sports Science« und die Studiengangsleitung im B.Sc. Physiotherapie und B.Sc. Sportwissenschaft.
Lehrtätigkeiten
Thomas Gronwald verfügt über Lehrerfahrung in der Ausbildung von Studierenden in sportwissenschaftlichen Bachelor- und Masterstudiengängen sowie im Lehramt an der MLU und OvGU sowie der DHGS und der MSH. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Sportwissenschaft der MLU war er verantwortlich für die methodisch-praktischen Übungen im Kraft- und Ausdauertraining, für Vorlesungen, Seminare und Projekte im Bereich körperliche Fitness und Trainingswissenschaft. An der OvGU vertrat Thomas Gronwald die Lehre für die vakante trainingswissenschaftliche Professur sowie hielt Seminare im Bereich der Forschungsmethodik und Biomarkeranalyse. An der DHGS übernahm er Modulverantwortung im Bereich der Trainingswissenschaft (Belastungs- und Regenerationssteuerung, langfristiger Leistungsaufbau, Leistungsdiagnostik, Trainingsplanung und -steuerung etc.) sowie der Gesundheitsförderung durch körperliche Aktivität und Forschungsmethodik. An der MSH lehrt Thomas Gronwald vorwiegend in den Studiengängen der Physiotherapie und Sportwissenschaft und gestaltet studiengangsübergreifend die inhaltliche Ebene der Trainingswissenschaft, Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung.
Forschungsschwerpunkte
Die Forschungsschwerpunkte von Thomas Gronwald liegen in der angewandten Trainings- und Bewegungswissenschaft speziell im Bereich des präventiven Trainings und der Belastungs- und Beanspruchungssteuerung im Fitness-, Gesundheits- sowie Leistungssport.
Im Bereich der trainingswissenschaftlichen und gesundheitswissenschaftlichen Forschung hat sich Thomas Gronwald umfassend mit dem Thema der Belastungs- und Beanspruchungssteuerung im Fitness-, Gesundheits- sowie Leistungssport beschäftigt. Der Einfluss verschiedener Belastungsnormative auf den zentralnervalen Aktivierungszustand während sportlicher Akutbelastung bildete den Schwerpunkt seiner Promotion und ermöglichte trainingspraktische Schlussfolgerungen für viele Anwendungsfelder. Folgestudien beschäftigten sich zudem mit der Thematik, ob über die Akutreaktionen hinaus funktionelle Anpassungen auf zentralnervaler Ebene stattfinden. Eine Forschungsarbeit zum Einfluss von Sauerstoffmangelbedingungen (normobare Hypoxie) auf die zentralnervale Aktivierung bei Radsportlern wurde 2011 mit dem Nachwuchspreis (2. Platz) der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) ausgezeichnet. Aktuell beschäftigt sich Thomas Gronwald mit Verletzungsmechanismen und Strategien zur Verletzungsreduktion in Spielsportarten mit dem Schwerpunkt »Hamstringverletzungen«. Weiterhin forscht er über Auswirkungen von Ermüdungsprozessen auf das autonome und zentrale Nervensystem und zur Erarbeitung von Neuroenhancementstrategien sowie über ganzheitliche Monitoringansätze zur Trainingssteuerung in Ausdauersportarten. Im Rahmen der Habilitation beschäftigte er sich zudem mit nicht-linearen system- und homöodynamischen Selbstregulationsansätzen des menschlichen Organismus sowie mit der Evaluation eines neuen Biomarkers auf Basis der Herzfrequenzvariabilität (HRV) zur Intensitätssteuerung bei ausdauer-akzentuierten Belastungen. Die Habilitation wurde 2022 mit dem Wissenschaftspreis des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) (3. Platz) ausgezeichnet.
Thomas Gronwald ist Mitglied der »National Strength and Conditioning Association« (NSCA) und unterstützt das »Global Chapter Germany«. Zudem ist er Mitglied des »European College of Sport Science« (ECSS) als weltweit führende sportwissenschaftliche Vereinigung.
Publikationen und Projekte
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