Traditionell haben es Konzepte innerhalb der Psychologie schwer, die Wirkungen in den Blick nehmen, die nicht sichtbar und teilweise auch nicht messbar sind. An Aus-Wirkungen lassen sie sich erahnen und beschreibend rekonstruieren. Die Biochemie geht hier viel unbefangener an den Gegenstand des Unsichtbaren aber dennoch Wirksamen heran. Schon immer kleinste Zusammenhänge in den Blick nehmend scheint ihr das Unsichtbare weniger Unheimlich zu sein als der Psychologie.
Dabei übt der Blick in das Unsichtbare einen besonderen Reiz aus. Er bewegt und fasziniert. Biochemie und Psychologie treffen sich in unsichtbaren aber hoch wirksamen Zusammenhangsgebilden, die den ganzen Menschen bestimmen, leiten und lenken können. Beiden streben danach, die Bauweise der Gestaltetheiten zu rekonstruieren zu suchen, aus der heraus ihr Funktionieren verstehbarer wird. Dem Biochemiker sind es Figurationen des Zellulären, dem Psychologen Gestalten des Alltags. Das alles bleibt dem Menschen verborgen, ist unsichtbar, unbewusst und dennoch hoch wirksam, bewegend und faszinierend. Im Gespräch zwischen Geistes- und Naturwissenschaft, zwischen Psychologie und Biochemie soll das Herangehen an das Unsichtbare sichtbar werden, soll die Vorstellung von Wirkung und das Spektrum wissenschaftlicher Methodik erweitert werden.