BSP-Professor Dr. Andreas Braun veröffentlicht passend zum Start des Jakobsweg-Projekts 2023 eine Studie zum Thema Voluntourism auf dem Jakobsweg im US-amerikanischen Journal of Global Hospitality and Tourism (JGHT).
Erstmals werden Hospitaleros/as, die als Freiwillige in den Herbergen entlang des Jakobsweg arbeiten, aus der Perspektive der Voluntourismus- und Pilgerforschung untersucht. Der Artikel gibt, basierend auf 32 Interviews mit Herbergsvätern und -müttern, einen Einblick in eine einzigartige Form dieser Freiwilligenarbeit. Die Ergebnisse zeigen, dass – während Hospitaleros/as in erster Linie zwischenmenschliche Motive für ihren Dienst angeben – die Freiwilligenarbeit als eine Art "Ersatzdroge" dient, um die Sehnsucht nach und die Abhängigkeit vom Jakobsweg zu befriedigen. Mit zunehmender Iteration scheint (1) die Stärke der persönlichen Motive zuzunehmen und (2) sich die Relevanz der zwischenmenschlichen Motive weg von den Pilger:innen hin zu den Nachbarn der Herberge zu verschieben. Nach der Rückkehr leiden die Hospitaleros/as – wie die Pilger:innen – unter dem so genannten "Camino Blues", der die Akklimatisierung in ihrem Alltag erschwert.
Der Artikel ist unter diesem Link auf der Seite des amerikanischen Journal of Global Hospitality and Tourism (JGHT) abrufbar: https://digitalcommons.usf.edu/jght/vol2/iss1/7/