Trainer:innen treffen täglich eine große Anzahl an Entscheidungen. Ob im Bereich der Trainingsplanung, der Spielvorbereitung oder bei Transfers von neuen Spieler:innen – Entscheidungen fallen jeden Tag.
Um bessere und objektivere Entscheidungen treffen zu können, stehen Trainer:innen heute eine große Anzahl an Daten und Informationen zur Verfügung. Man möge meinen, je mehr Daten bereitstehen, desto besser fällt die Entscheidung aus. Hierbei besteht jedoch zunehmend die Problematik, dass Trainer:innen sich von dem großen Berg an Informationen begraben fühlen und es zunehmend schwieriger wird, die "richtige" Entscheidung zu treffen und die Orientierung im Nebel der Datenwelt zu behalten. Ob Positions- und Eventdaten im Spiel, Schlafmonitoring oder medizinische Parameter – die Anzahl der Daten pro Spieler:in ist ins unermessliche gewachsen.
Im neuesten Paper von Prof. Dr. Thomas Hauser beschäftigt er sich zusammen mit Kolleg:innen daher mit der Frage, in welchen Situationen die Hinzunahme von Daten zu besseren Entscheidungen führen kann und wann es besser ist Daten zu vernachlässigen und stattdessen die Intuition von Expert:innen heranzuziehen. Wir befinden uns damit in einem der wichtigsten Thema unserer Zeit: Dem verantwortungsvollen Umgang mit Daten, KI sowie der menschlichen Intelligenz, die mehr ist als Rationalität und Logik. Dies betrifft umso mehr moderne Trainer:innen im Spitzensport, die den Umgang mit Daten erlernen sollten und die eigene Expertise nicht im Sinne eines defensives Entscheidens vergessen sollten.
Referenz:
Hecksteden, A., Keller, N., Zhang, G. et al. Why Humble Farmers May in Fact Grow Bigger Potatoes: A Call for Street-Smart Decision-Making in Sport. Sports Med - Open 9, 94 (2023).
Link zur Publikation:
https://doi.org/10.1186/s40798-023-00641-0